Am 13. September war es soweit, der Fachberater zum Themengebiet Breitbandausbau hielt seine Präsentation vor dem Bauausschuss. Die Beratungsleistung der Firma GEO DATA wurde wahrgenommen, um technische, ökonomische und rechtliche Fragen zum Thema Netzausbau zu klären. Der Beratungsbetrag in Höhe von 50.000 Euro wurde komplett aus Fördergeldern vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gezahlt.
Im Mittelpunkt der Präsentation stand die offene Frage, ist Bönningstedts Glasfaserausbau förderbedürftig?
Zur Klärung der Frage, führte das Unternehmen GEO DATA eine Markterkundung durch, dabei wurden alle Netzbetreiber zu ihrem derzeitigen Netzausbau befragt. Dies ist notwendig, da das Förderungsbedürfnis zurzeit an die vorherrschende Downloadgeschwindigkeit von unter 30Mbit die Sekunde geknüpft ist. Außerdem darf auch kein Planungsverfahren bestehen, welches in den nächsten zwei Jahren die Downloadgeschwindigkeit nach oben korrigieren würde. Nach diesen Kriterien, wären in ganz Bönningstedt nur 11 Haushalte förderungsbedürftig. Laut GEO DATA soll im kommenden Jahr ein Großteil des Bönningstedter Netzes durch Vectoring auf Geschwindigkeiten von etwa 50 bis 100 Mbit die Sekunde eingestellt werden. Dabei kann aber nicht sichergestellt werden, wie viel Leistung vom Verteilerkasten wirklich im Haushalt ankommt, geschweige denn, wie es bei Haushalten aussieht, in denen noch alte Kabel verbaut sind.
Ein Masterplan zum Glasfaserausbau aus eigener Hand würde Bönningstedt flächendeckend mit vier Glasfaserkabeln pro Wohnung/ Gewerbe und zwei zusätzlich je Gebäude ausstatten, so dass mindestens 1 Gigabyte die Sekunde erreicht werden kann. Gleichzeitig würde aber, mit geschätzten Kosten von 2,4 Millionen Euro, ein riesiges Loch in Bönning-stedts Kassen gerissen werden. Somit ist eine Hauruck-Aktion im Hinblick der schon geplanten Investitionen im Jahr 2019 am Sportplatz und Schule Rugenbergen nicht der richtige Weg. Um Bönning-stedt möglichst effektiv wie auch effizient für die Zukunft zu rüsten, sprechen wir uns für eine konstante Verlegung von Leerrohren bei Tiefbauarbeiten aus. Auch im Zuge der Renovierung der B4 im nächsten Jahr, kann ein strategisch sinnvoller Ausbau begonnen werden. Sicher ist, dass der digitale Infrastrukturausbau ab nun in jeder Bauausschusssitzung ein Thema sein wird, welches wir mit voranbringen werden, um möglichst bald ein gemeinsames Vorgehen mit CDU und BWG zu beschließen.